Wer hat gewonnen?

Eigentlich sind Übersetzungen doch gar nicht so schwer. Man nimmt ein Wort, wandelt es in die gewünschte Sprache um, fertig.
So zumindest meine Meinung, damals, 5. Klasse Gymnasium, Latein. Ich habe es gehasst. Es gab wesentlich spannendere Dinge in dem Alter. Das andere Geschlecht, Hobbys usw.
 
Klassenarbeit Latein, die Gallischen Kriege. Rauf und runter. Wer fertig war, durfte abgeben und auf den Schulflur.
Wir diskutierten dort heftig, wie der dritte Satz im ersten Abschnitt nun richtig übersetzt werden musste.
 
Als ein Mitschüler aus dem Klassenzimmer kam und zu der Meute dazu stieß ,war seine erste Frage:
„Wer hat gewonnen???“
 
So sehr er sich auch bemühte, bei ihm errangen immer die Falschen den Sieg. Nach seinen Übersetzungen hätte die gesamte griechische Mythologie umgeschrieben werden müssen.
 
Vermutlich wurden deswegen bei der Rückgabe auch immer zwei der Klassenarbeiten laut vorgelesen:
 
Die beste - und seine! Wobei seine Arbeit deutlich mehr Unterhaltungswert hatte. Das möchte ich ganz klar betonen.
 
Heute ist es bei vielen Menschen nicht viel anders. Man muss etwas übersetzt haben, jagt verschiedene Wörter durch Übersetzungprogramme und reimt sich dann in etwa den Sinn zusammen.
Das ist nicht kriegsentscheidend oder etwa doch und sogar noch viel schlimmer?
 
Bei uns gewinnen immer die, die auch im Originaltext gewinnen. Denn wir behalten den Überblick. Testen Sie uns.

 

 
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